Zuchtrichtlinien  der ÖHU

"Kurz zur Geschichte des Weissen Deutschen Schäferhundes"


Nachdem 1933 die Farbe "weiss" aus dem Standard des Deutschen Schäferhundes gestrichen worden war, verschwanden die weissen Deutschen Schäferhunde fast vollständig aus Kontinentaleuropa. Nur dank eigenständiger Weiterzucht in Amerika und Canada konnten die weissen Schäferhunde überleben und sich allmählich zu einer eigenständigen Rasse entwickeln.


Anfangs 70-er Jahre wurden die ersten Tiere wieder in die Schweiz importiert. Der USA-Rüde "Lobo" war am 05. März 1966 geboren worden, also noch bevor auch in Amerika die Farbe weiss aus dem Standard für Deutsche Schäferhunde gestrichen worden war. Deshalb konnte er damals noch in das Schweizerische Hundestammbuch (SHSB) eingetragen werden. Aus Verbindungen mit diesem in der Schweiz zuletzt registrierten Rüden sowie weiteren Importhunden aus USA und Kanada wurden die Weissen Schäferhunde allmählich über ganz Europa verbreitet, wo heute bereits tausende, über Generationen reinggezüchtete, Tiere leben.
Von seinen deutschen "Verwandten" hat sich der "Weisse" im Laufe der Jahrzehnte anatomisch und wesensmässig deutlich entfernt. Er hat einen geraden Rücken und ein sensibles Wesen.

Standard des Weissen Schaeferhundes Allgemeines

Erscheinungsbild Kraeftiger, gut bemuskelter, mittelgroßer, stehohriger und stock- bzw. langstockhaariger weißer Schaeferhund von rechteckigem Format, mittelschwerem Knochenbau und eleganten, harmonisch-fließenden Koerperumrissen.

Verhalten und Charakter Temperamentvoll, ohne Nervositaet, aufmerksam und wachsam; zu vertrauten Menschen freundlich, zutraulich und anhaenglich; leicht zu fuehren und ausgeglichen; gegenüber Fremden reserviert, jedoch nicht aengstlich, scheu oder aggressiv; begegnet unbekannten Umwelteinfluessen zuerst zurueckhaltend-vorsichtig, dann neugierig. Verwendungszweck Familien- und Begleithund mit ausgesprochener Kinderliebe, aufmerksamer Wächter, freudiger und gelehriger

Arbeitshund Größe und Gewicht Widerristhöhe: Rüden 60 bis 66 cm ca. 30 bis 40 kg Hündinnen 55 bis 61 cm ca. 25 bis 35 kg Typvolle Hunde dürfen wegen leichter Unter- oder Übergröße nicht disqualifiziert werden.

Wichtige Maßverhältnisse (Format) Verhältnis Höhe zu Länge: 10:12

Kopf kräftig, trocken und fein modelliert, zum Körper in natürlichen Proportionen stehend; von oben und von der Seite gesehen sich keilförmig zur Nase hin verjüngend Oberkopf nur wenig gewölbt , deutlicher, jedoch weich verlaufender Stopp, Stirn und Nasenrücken in paralleler Linie stehend, angedeutete Mittelfurche Fang kräftig und mäßig lang, Nasenrücken und untere Fanglinie gerade, zur Nase hin leicht zusammenlaufend Nase Normalform, mittelgroß, schwarz erwünscht, Wechselnase toleriert Lippen trocken, gut anliegend, schwarz Gebiss kräftiges und vollständiges Scherengebiß, wobei die Zähne senkrecht im Kiefer stehen müssen Augen mittelgroß, mandelförmig, leicht schräg eingesetzt, mit gut anliegenden, schwarzen Lidrändern Ohren hoch angesetzte, gut aufrecht getragene, parallel nach vorne gerichtete, große Stehohren in Form eines länglichen, oben leicht abgerundeten Dreiecks;

kurz behaart Hals mittellang und gut bemuskelt, breit am Körper angesetzt, keine Wammenbildung: die elegant eingeschwungene Nackenlinie verläuft ohne Unterbrechung vom mäßig hoch getragenen Kopf bis zum Widerrist, die Kehllinie fließend bis zum Brustbein Körper Rumpf kräftig, muskulös, mittellang Brust nicht zu breit, tief, ca. halbe Widerristhöhe, bis zu den Ellenbogen reichend;

ovaler, weit nach hinten reichender Brustkorb, deutliche Vorbrust Widerrist betont; fließend in Hals und Rücken übergehend Rücken gerade und horizontal, stark bemuskelt Kruppe lang und von mittlerer Breite; Ansatz annähernd horizontal, dann nach hinten sanft abfallend Bauch und Flanken schlanke, straffe Flankenpartie; Bauchlinie leicht nach oben verlaufend Rute rundum buschig behaarte Säbelrute, die sich zur Spitze verjüngt; eher tief angesetzt, mindestens zum Sprunggelenk reichen;

in Ruhe hängend oder im unteren Drittel leicht aufgebogen; in der Bewegung höher, aber nie über der Rückenlinie getragen Gliedmaßen kräftig, sehnig, mittelschwer Vorhand von vorne gesehen gerade; nur mäßig breiter Stand; von der Seite her gesehen gut gewinkelt; gut anschließende Ellenbogen Schulter langes und gut schräggestelltes Schulterblatt; gute Winkelung; ganze Schulterpartie stark bemuskelt Oberarm gerade, genügend lang, stark bemuskelt Unterarm lang, gerade, sehnig Vordermittelfuß fest und nur wenig schräggestellt Hinterhand von hinten gesehen gerade und parallel, nicht zu breit stehend; von der Seite gesehen genügend gewinkelt Oberschenkel mittellang, mit starker Bemuskelung Unterschenkel mittellang, schräggestellt, mit festen Knochen und guter Bemuskelung Sprunggelenk kräftig, trocken, gut eingeschient, gut gewinkelt Hintermittelfuß mittellang, gerade, sehnig, Afterkrallen müssen entfernt sein Pfoten oval, hinten etwas länger als vorne; Zehen dicht schleißend und gut gewölbt;

fest, schwarze Ballen und dunkle Krallen erwünscht Gangwerk elastisch - rhythmischer Bewegungsablauf, gleichmäßig, zügig und ausdauernd;

weit ausgreifender Vortritt und kraftvoller Nachschub; im Trab besonders raumgreifende, flüssig, leichte Vorwärtsbewegung Haarkleid, Haut und Farbe Haut ohne Faltenbildung glatt auf der Muskulatur liegend, dunkel pigmentiert Haarbeschaffenheit

a) kurzes, dichtes, gut anliegendes Stockhaar

b) mittellanges, dichtes, gut anliegendes Langstockhaar, reichlich Unterwolle muss vorhanden sein, die von kräftigen, möglichst geraden Grannen überdeckt wird;

Fang, Gesicht, Ohren und Läufe sind kürzer behaart, am Nacken und an der Rückseite etwas länger. Leicht gewelltes Haar ist zulässig Haarfarbe reinweiß Geschlechtsmerkmale Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden.

Fehler: jede Abweichung von den vorgenannten Punkten ist als Fehler anzusehen, dessen Bewertung im Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen und mitberücksichtigt werden muss, inwieweit Wesentliches beeinträchtigt ist.

Leichte Fehler schwache Wildfärbung; schwache, gelbliche oder lohfarbene Schattierung an Ohrspitzen, Rücken und Oberseite der Rute

Schwere Fehler Wesensmängel: Ängstlichkeit, Aggressivität

Rute: Klemm-, Knick-, Hänge-, Kipp- oder Ringelrute (Rutenansatz darf über die Waagrechte nicht hinausgehen)

Pigmentlosigkeit; Albino blaue Augen, hervortretende Augen Haarfarbe: deutliche Wildfärbung am Rücken, den Ohrenspitzen und auf der Oberseite der Rute

Haarbeschaffenheit: weiches, seidiges zu langes Deckhaar, wollig, lockig, nicht am Körper anliegend;

Langhaar, stark abfallende Rückenlinie ,Hängeohren, Kippohren, Knickohren, Fehlen anderer Zähne außer zwei P1,

mangelndes Geschlechtsgepräge plumpe Erscheinung; zu kurzes Gebäude (quadratisches Format)

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